20.04.2023
Die Diskussionen um die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) wird von den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften mit großem Interesse verfolgt. Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), haben sich nun in einem Brief an Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger gewandt.
Sie betonen darin, dass die Neugestaltung des WissZeitVG eine aktuelle, aber keineswegs die einzige Stellschraube ist, wenn es darum geht, einen angemessenen Rahmen zu definieren, innerhalb dessen jungen Wissenschaftler/-innen ihre Karriere in Deutschland mit einer gewissen Planungssicherheit vorantreiben können.
Die vier Gesellschaften weisen darauf hin, dass in den Naturwissenschaften eigene Forschungsaktivitäten ein wichtiges Element der Postdoc-Phase sind. Eine dreijährige Befristung dieser Phase wird mathematisch-naturwissenschaftlichen Forschungsansätzen nicht gerecht und könnte zur Abwanderung ins Ausland und damit zu einem Verlust von Qualität und in Deutschland aufwendig ausgebildeten Fachkräften führen.
Die Fachgesellschaften empfehlen daher - sollte es im Rahmen des WissZeitVG bei Befristungsregelungen bleiben - generelle Ausnahmeregelungen für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen vorzusehen.
Außerdem muss alles getan werden, um vor allem die Hochschulen als attraktive Arbeitgeber zu stärken. Eine Aufstockung der Mittel zur Grundfinanzierung der Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen ist notwendig, um die hohe Qualität der Forschung und Lehre in Deutschland zu erhalten und den Berufsweg attraktiv zu gestalten.
By: Karin J. Schmitz
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